16 május 2019

GER || Alexander Rybak über Norwegen, die norwegischen Werte und den 17. Mai - Interview in Dagbladet, 13.5.2017

ALEXANDER ÜBER NORWEGEN, DIE NORWEGISCHEN WERTE UND DEN 17. MAI - Interview in Dagbladet-Magasinet 13.05.2017


Quelle: Magasinet, Dagbladet. || Veröffentlicht: 13.5.2017 || Autor:  Silje Kathrine Sviggum. Fotók: Agnete Brun || ➡ENGLISH MAGYAR

Alexander Rybak (31) ist immer noch von der Zeit beeinflusst, als er den 17. Mai vermisste. Das Jahr war 2009 und "Fairytale" hatte den Sieg im Eurovision Song Contest nach Hause gebracht. Als das Konfetti in Moskau den Boden traf und Rybak in einen Glückwunschwirbel geworfen wurde, erkannte er, dass er die Feier am 17. Mai vermissen würde.

- Es hat mehr weh getan, dass ich den größten Teil des 17. Mai verpasst habe, als gut es war den Eurovision zu gewinnen.

- Es tut wirklich weh, sagt Alexander Rybak, indem er im Holmenkollen Park Hotel ein lauwarmes belegtes Brot isst.

-  Meinst du das wirklich? Rybak nickt.
- Ja, ich liebe den 17. Mai wirklich. In Weißrussland haben wir nichts Ähnliches.

Um dieses Problem zu lösen, schien es ihm eine gute Idee zu sein, dass er die Menschen ermutigt, ihn bei seiner Ankunft auf Gardermoen willkommen zu heißen. Er dachte, nur einige würden kommen. Er landete in einem Ozean von Menschen.

- Es war fantastisch, dass so viele erschienen. Jedes Jahr, seitdem ich gewann, habe ich den verlorenen 17. Mai wiederbekommen. Es gibt viele Tage, an denen ich mich selbst so wie möglich mit Kapuzenjacke verdeckt in den Laden laufen muss, und ein Kind erkennt mich trotzdem, wenn ich erkältet bin und wirklich kein Foto machen möchte.

- Am 17. Mai kompensiere ich alle halb lächelnden Selfies, die ich im Rest des Jahres gegeben habe. Es ist großartig, am Nationalfeiertag für einen Song anerkannt zu werden, den du vertreten kannst. Ich unterstütze gerne diejenigen, die auf der Suche nach Selfies mit Grand Prix-Künstlern sind, sagt der 31-Jährige.

Engagiert für Vielseitigkeit
"Fairytale" ist zu einem Hit geworden, den er immer performen muss. Der klassisch ausgebildete Violinist absolvierte 2012 das Barratt Due Music Institut mit Bestnoten.

Er wurde mit dem Anders-Jahre-Kulturpreis ausgezeichnet, gewann den „Kjempesjansen“ (Talent-show "Die große Chance"), erhielt den Hedda-Preis für die Rolle des Fiedlers in „Anatevka", gewann auch den Melodi Grand Prix, bevor er alldas mit dem Sieg der Eurovision-Finale mit einem Rekordergebnis in Moskau krönte.

Nach der Präsentation von „Fairytale“ breitete er seine Flügel so weit aus, dass die Kritiker einen Sturzflug vorhersagten. Er spielte Klassik, Pop, Jazz, Weihnachtslieder, Rap.

Er nahm an einer russischen Verwandlungsshow im Fernsehen (wo er Zweiter wurde) teil, der schwedischen Ausgabe von "Let´s Dance" (wo er den vierten Platz einnahm) und schrieb den offiziellen Filmsong für den Disney-Film "How to Train Your Dragon 2".

Sollte er sich eher nicht damit beschäftigen, worin er wirklich gut ist? Das Gesicht von dem mittlerweile munteren Rybak bekommt intensive Gefühle.

- Ich bin engagiert für Vielseitigkeit. Die Menschen sollen im Leben Spaß haben und mit ihrem Talent experimentieren. Viele neue Künstler werden ruiniert, indem sie den erfahrenen Leuten mit Geld zuhören, die sagen, sie sollen einen roten Faden in ihrer Karriere haben.

- Sie bekommen ihr Leben und ihre Karriere zerstört, indem sie das Gefühl haben, dass sie bloß befolgt haben, was andere gesagt haben. Und plötzlich sind zehn Jahre ihres Lebens vergangen, die sie nie zurückbekommen werden.

"In meinen frühen 20ern ging es darum, mit den besten Mädchen zu flirten."


Disziplin und Liebe
Jetzt arbeitet er an einem Musical auf der Basis von seinem Buch „Trolle und die Zauberfiedel“ und am Folgebuch. Das Rezept?

- Meinen ganzen Erfolg als Künstler kann ich meinen Eltern danken, die Disziplin mit Liebe vermischten. Sie haben mir den Weg gezeigt.

- Wenn ich sagte, ich werde nicht üben, weil es interessiert mich nicht, erinnerten sie mich nur an das letzte Konzert und daran, wie gut es gelungen ist. Ich habe nie den Zwang gefühlt, nur liebevolle Manipulation, sagte Alexander mit einem Lächeln über seine musikalischen Eltern.

Nach der Schule gingen seine Freunde spielen. Alexander ging nach Hause und übte.

- Das ist der größte kulturelle Unterschied. In Osteuropa reicht es nicht aus, ein Talent zu haben, man muss immer hart arbeiten.

- Es war okay für mich, gegen den Strom zu schwimmen, aber ich werde nicht von meinen eigenen Kindern verlangen, täglich zu üben, wenn sie es nicht wünschen.

Gute Integration
Während des Eurovisions wurde Alexander von den weißrussischen Journalisten gefragt, ob er sich schämte, dass er als Weißrusse Norwegen vertrat.

- Wenn ich daran denke, wie leicht ich es als Einwandererkind hatte, es fällt mir überhaupt nicht schwer, auf der norwegischen Seite zu stehen und als Norweger etwas zurückzugeben.

- Oder zumindest als norwegischer Staatsbürger. In Russland war dies für jemanden von außen nie möglich gewesen.

Wieder lobt Rybak seine Eltern.

- Es ist ein großer Unterschied, dein Kind das Leben in seiner neuen Heimat von ganzem Herzen genießen zu lassen, wie meine Mutter es mir angetan hat, ganz anders als ein russischer Geschäftsmann, der beschließt, nach Norwegen zu kommen, um mehr Geld zu verdienen, aber kümmert sich nicht um die Integration seiner Kinder.

- Ich war mit den norwegischen Kindern zusammen, wurde nicht zu russischen Versammlungen anderthalb Stunden weit von zu Hause geschickt.

Plötzlich beginnt Alexander Rybak zu lachen. Er erzählt, dass er diesen Sommer mit seiner Freundin nach New York fährt.

- Wenn ich ein Patriot bin, muss ich ein Amerika-Patriot sein. Ich liebe die USA.

Dank seiner Freundin wird der 17. Mai in diesem Jahr etwas Besonderes. Rybak strahlt wie ein Romeo, wenn er über seine Julie (22) spricht.

- Als ich Single war, freute ich mich nicht auf diesen Abend, denn es ging darum, wer den saubersten Bunad (norwegische Nationaltracht) hatte und wer das schönste Mädchen bekommen kann.

-War es ein Wettbewerb?

- Ja, in meinen frühen 20ern ging es darum, mit den besten Mädchen zu flirten. Früher war ich auf der Suche nach einem Mädchen. Aber jetzt habe ich das schönste Mädchen.

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