DER WANDERNDE FIEDLER
Nächste Woche wird Alexander Rybak in der Gemeinde Giske von Tür zu Tür gehen und Geige spielen, und dafür Unterkunft und zu essen bekommen.
Text und Fotos: Nils-Ove Støbakk || Veröffenlicht in Sunnmørsposten am 19.7.2008 || Übersetzt von Mónika Menyhért || auf ➡Englisch ➡Magyarul
- Ich habe Geschichten über "øyloffing" (Inselhüpfen) gelesen und mich gefragt, wo die Leute auf einer solchen Reise übernachtet haben. Dann entschied ich mich, Fremde um Unterkunft zu bitten.
Alexander Rybak ist nicht gerade der Prototyp eines reisenden Troubadours, auch wenn er bis zum nächsten Sonntag rund um die Inseln Valderøya, Vigra, Giske und Godøya mit der Geige unter dem Arm bummeln wird.
Im vergangenen Jahr war Alexander Instruktor der Schulorchestra an der Folkehøgskule in Borgund. Er bekam die Chance, die Aussicht von Fjellstua zu sehen, und dann kam er auf die Idee.
- Es war die beste Aussicht! Auf den Inseln sah es sehr schön aus, also dachte ich, ich würde versuchen, dort zu wandern.
Nervös
Der 21-jährige aus Nesodden ist vielleicht am bekanntesten aus dem NRK-Talentwettbewerb „Kjempesjansen“ (Die Große Chance), bei dem er 2006 bis ganz nach oben ging. Letztes Jahr hat Alexander eine der Hauptrollen im Stück “Der Fiedler auf dem Dach“ im Oslo Nye Teater gespielt und wurde als Jahresdebütant des norwegischen Theaters mit dem Hedda Award ausgezeichnet. Und jetzt wird er erfahren, ob die Inselbewohner gegenüber einem reisenden jungen Musiker gastfreundlich sind.
- Ich habe es mal vor einigen Jahren in Valdres probiert. Es ging schließlich gut, aber ich habe zehn Nein, bevor ich ein Ja bekam, sagt Alexander.
- Ich bin also sehr nervös. Es ist ein bisschen persönlich.
Fröhlich
Glücklicherweise sieht der junge Geiger nicht sehr beängstigend aus. Alexander Rybak möchte kein mysteriöser Musiker sein, sondern bezeichnet sich selbst als "fröhlich und etwas verwirrt".
- Ich gebe gerne von mir, lächelt er.
Der junge Mann studiert für einen Bachelor-Abschluss in Violine. Er könnte nach dem Sieg in der TV-Show eine CD veröffentlichen, hat sich aber entschlossen, ein wenig damit zu warten. Vielleicht kommt die Inspiration beim Wandern auf den Gehwegen und Bergpfaden in Sunnmøre...
- Ich möchte für Leute spielen und hören, welche Art von Musik sie mögen, erklärt er.
- Als ich in Valdres wanderte, wurde ich inspiert; da kam mir die Melodie für den Song, mit dem ich später "Kjempesjansen" gewonnen habe, sagt Alexander aufgeregt.
Geschichten
Das Ziel der Sommerreise ist es nicht, so weit wie möglich zu gehen oder viele Paar Schuhe abzunutzen.
- Der Traum ist, von einer Familie aufgenommen zu werden, die ich ein wenig kennen lernen kann. Ich bringe meine Kamera und mein Notizbuch mit und habe vor, den Leuten, die ich kennen lerne, Weihnachtskarten zu schicken, kündigt der glückliche Wanderer an.
- Dann würde ich gerne Geschichten von Leuten hören, die ich treffe und vieles in Norwegen von nahem sehen. Die Bewegung ist ein weiteres wichtiges Argument, lacht Alexander.
In Kontakt getreten
Am ersten Tag in Sunnmøre musste der Wanderer nicht an mehr als eine Tür klopfen. Am Freitagnachmittag war Alexander zu Gast in der Nachmittagssendung von NRK Møre og Romsdal, und Kjetil Frøysa in Valderøya hörte dieses Interview. Der Pfarrer nahm sofort das Telefon und schickte eine Nachricht. Die erste Unterkunftstelle war im Box.
Kjetil und Kari Marie Frøyse öffneten gerne die Tür zum Pfarrhaus für den jungen Musiker |
- Ich habe meine Frau gefragt, ob wir ihn einladen sollen, und sie hat Ja gesagt, sagt Frøysa.
- Es war wirklich spontan. Aber wir haben ein großes Haus, junge Leute im Haus und wir mögen Musik. Jetzt werden wir mal sehen, wie lange er hier bleiben will.
Für den Freitagabend hat die Familie Frøysa vor, den Gast nach Alnes zu bringen, um den Sonnenuntergang zu beobachten. Heute ist eine Bergtour auf Valderøya absolut fällig. Dann wird der Rest der Gemeinde schließlich erkundet. Von einem ein wenig schüchternen, aber neugierigen und sportlichen jungen Fiedler.
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